One Gear – One Life – One Trip

March 9, 2017
March 9, 2017 Bernhard Blum

Bike Trip & World Trip

Minimalistische Ausrüstung für maximalen Spaß - Reisen am “Fixie”. A bike trip

Autor: Bernhard Blum - 3 min read 
Foto: © Yuhzimi

Radreisende gibt es viele. Das Bild von Spandex Hosen, Satteltaschen und einem mit möglichst vielen Gängen ausgestattetem Rad, ist auch meist zutreffend. Denn die Puristen, die auch für eine weite Reise auf Gänge und Bremsen verzichten, sind die Ausnahme. Das ist aus logischen Überlegungen auch nachvollziehbar, weil eine Gegenüberstellung von praktischen Argumenten für “Fixie”-Fahrer nicht zu gewinnen ist.

Die direkte Kraftübertragung oder die geringere Reparaturanfälligkeit stehen der Tatsache gegenüber, dass bergige Streckenabschnitte mit nur einem Gang schwer oder gar nicht bewältigt werden können. Im Fall der Fälle bewahrheitet sich aber sowohl für Touring-Fahrer wegen technischer Gebrechen, oder für “Fixed Gear” Reisende bei unbezwingbaren Anhöhen der Spruch: “Wer sein Rad liebt, der schiebt”.

Dem noch nicht genug geht es nachdem es bergauf geht, auch bergab. So werden die Strapazen des Bergauftreten vom Adrenalinausstoß abgelöst, der unvermeidbar ist wenn die Fahrt bergab dann ohne Bremsen losgeht.

Surfin’ USA und der Endgegner “BIG SUR”

Schenkt man jedoch den Berichten der wenigen Glauben, die solche Trips gemacht haben, lohnt sich jeder zusätzliche Tropfen (Angst)Schweiß, den man am “Fixie” verliert. Das Gefühl wird mit dem beim Surfen oder Fliegen verglichen. Steigungen sind teilweise nur durch Fahren in Serpentinen zu bewältigen. Das folgende Gefälle kann nur mit “Skids” entschärft werden. Wenn enge, abschüssige Kurven mit blockierendem und ausbrechendem Hinterrad angefahren werden, erinnern diese Bewegungen an Powerslides beim Skaten oder Cutbacks beim Surfen.

Wie das Gefühl des Fliegens aufkommen kann, wenn man mit bis zu 70 km/h stramplend den Asphalt runterbraust, ist nachvollziehbar. Eine wie dafür geschaffene Strecke findet man an der Westküste Californiens. Die Strecke von San Francisco nach Los Angeles ist unter Rennradfahrern wegen des jährlichen Charity-Rennens besonders bekannt. Unter “Fixie”-Fahrern speziell für den Streckenabschnitt “Big Sur” und die in Schlangenlinien verlaufenden, schmalen Bergstraßen die einem das letzte und noch mehr abverlangen.

Sieht man sich den üblichen Touring-Biker an, geht es darum eine an sich selbst gestellte Aufgabe zu erfüllen. Manche haben sich der Mission verschrieben ohne Rücksicht auf die Dauer einen Kontinent zu durchqueren. Andere schnellstmöglich ein Land zu umrunden, wie die Ausnahmeathleten des Race Around Austria. Auf einem “Fixie” ist jedoch die Reise selbst das Ziel. Flat Out, eine der wenigen Reportagen über dieses Genre zeigt die Reise von 4 “Fixed Gear” Fahrern von Sydney nach Melbourne.

Die Anforderungen sind wesentlich härter und so ist ein ganzer Tag am Rad selbst schon Errungenschaft, wenn am “Fixie” auch keine neuen Rekorde in Sachen Distanz oder Schnelligkeit aufgestellt werden können. Es geht um das “Soul riding”. Den meditativen Zustand der sich nach stundenlangem, monotonem Dahinradeln einstellt. Denn “Fixed Gear” Fahrer werden eins mit ihrem Rad. Das ununterbrochene Treten. Die ständige Konzentration um die richtige Fahrlinie beizubehalten um sowohl bergauf nicht zum Stillstand und bergab nicht zu Fall zu kommen. Die Tatsache dass zumindest 20 verschiedene Gänge und zwei funktionierende Bremsen durch reine Muskelkraft und Fahrkönnen ersetzt werden. Eigenschaften die miteinander kombiniert zu einer Trance, zu einem Hochgefühl, führen, das diejenigen die es kennen, nie mehr wieder los lässt.

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