One Gear – One Life – One Race

March 9, 2017
March 9, 2017 Bernhard Blum

One Race

Bernhard Blum berichtet live von Red Bull Fix und Foxi und seiner Entkräftung im Leider-Nicht-Ziel.

Autor: Bernhard Blum - 4 min read 
Foto: © Philipp Schuster

Ob es der Himmel oder die Hölle werden wird, weiss ich nicht als ich auf der Praterallee am ersten „Red Bull Fix & Foxi“ Banner vorbeifahre. Dass es sich so anfühlt als ob es nur das eine oder das andere werden kann, liegt an der Tatsache, dass ich die Reports für die Red Bull Fix & Foxi Webseite geschrieben habe und mir als nun vermeintlicher Spezialist keine Blösse geben darf oder will. 

„get in the ring“

Am Lusthaus angekommen ist trotz meines frühen Erscheinens schon einiges los. Kleine Fahrergruppen stehen neben den Absperrungen und fachsimpeln über den Kurs. Obwohl ich ein kurzes Interview geben soll, zu dem ich ohnedies schon zu spät bin, kann ich es mir nicht verhalten auch zu allererst einen Blick auf die Streckenführung zu werfen. Eigentlich entspricht sie der Beschreibung, zwei Steilkurven und dazwischen Schikanen. Jedoch aber nicht meiner Vorstellung. Ich dachte an hohe, lange und einfach zu fahrende Kurven und vielleicht sogar sich bewegende Hindernisse, die meiner als Bote geschulten Reaktion entgegenkommen würden.

Der Kurs sieht beim ersten Anblick eigentlich ungefährlich aus, beim näheren Betrachten merke ich aber, welche Herausforderung es sein wird, hier schnellstmöglich durchzukommen. Erst als es mir gelingt meinen Blick von der Bahn abzuwenden, wird mir das professionelle Ausmaß dieser Veranstaltung bewusst. Zwei Fotografen, mehrere Videoleute, Organisatoren, Rennleitung, Start-Horn-Bläser, Moderator und sogar der DJ in seinem Eventcar sind allesamt schon eifrig vor Ort, während die Fahrer nach und nach in Kleingruppen am Gelände ankommen.

„you only get one shot“

Nachdem mein Freund Danny und ich das Interview beendet haben, stellen wir uns bei der einen oder anderen Gruppe von Fahrern dazu und hören überall ziemlich ähnliche Gesprächsinhalte. Die Steilkurven vor denen beinahe alle Respekt haben, da man so einen engen Radius nur in einem Mini-Velodrome findet, und die somit für fast alle fahrtechnisches Neuland sind. Für die meiste Aufregung sorgte aber der geplante Ablauf für die Qualifikation.

Es gibt keine Proberunde, kein Warmup, sondern es zählt die letzte von drei Runden die man im Zeitlauf absolviert. Spannung liegt in der Luft und es ist deutlich zu spüren, dass an diesem besonderen Renntag Freunde zu Konkurrenten werden. Was aber der guten Stimmung unter den Fahrern keinen Abbruch tut. Man hat das Gefühl dass dieses verbindende Community-Gefühl unter „Fixie“-Fahrern sogar dem Druck einen Wettkampfes standhält.

„you win some, you lose some“

Der in mir vermutlich für immer steckende Rebell prädestiniert mich dazu ein „Fixie“ zu fahren, offensichtlich nicht aber dazu Wettbewerbe zu fahren. Das beginnt schon mit dem vorgeschriebenem Helm den ich mir, mangels eigenem, von Danny ausborgen muss bevor ich zum Start rolle. Trotzdem möchte ich auf mein Bandana nicht verzichten. Also zwänge ich den Helm auf maximaler Grösse noch irgendwie auf den Kopf, schliesse ihn und adjustiere meine Kopfhörer nochmals im Ohr, die nun fest an den Kopf gepresst in voller Lautstärke „Ace of Spades“ dröhnen. Die Instruktionen vom Rennleiter ziehen daher nur rauschend an mir vorbei und denke ich mir noch: „Wie schwer kann es sein drei Runden zu fahren?“. Zu schwer anscheinend, zumindest für mich. Denn als ich meinen Startpunkt zum dritten mal passierte, dachte ich fertig zu sein, bin ungebremst durch die Passage und habe mich dann entkräftet in die Heuballen an der Seite fallen lassen.

Die Zuschauer dort haben mir auf den Arm geschlagen und mit dem Finger auf den Red Bull Bogen, der sich in ca. 15 Meter Entfernung befand, zeigt. Als ich dort die Streckenpostin im Dirndl mit einem Fahrverbots-Schild sehe, wird mir klar, dass ich es verhängt habe und schiebe das Rad durchs Ziel. Mein persönlicher Gewinn ist es also, endgültig gelernt zu haben, dass es manchmal durchaus Sinn macht, die Regeln einzuhalten oder sie wenigstens zu kennen. Dem wird der Fall sein, wenn es beim Red Bull Fix & Foxi 2015 dann nicht nur heißt, ich habe schnell ausgesehen, sondern wenn ich das dann auch nachweislich bin. See you there!

Read original post on redbull.com

, , , ,
Contact

Tel. ‭+43 664 5343240‬

Kostenlose Rufnummer.
Die Gebühren werden von UCA übernommen.

NEWSLETTER

UCA Newsletter Abonnieren

Contact